Wege
So unterschiedlich die Menschen und die
Gründe für Depressionen und Ängste sind, so unterschiedlich sind auch die
Wege heraus. Leider gibt es nicht den Weg der für alle gleichermaßen passend
ist.
Hier sollen Beispiele und Anregungen
aufgeführt werden, die sicher nie abschließend sein werden. Alles kann
beginnen mit der Überlegung: Was mache ich gerne und was tut mir gut?
Depression und Sport
Die Forschungsarbeiten der letzten 15
Jahre haben gezeigt, dass körperliche Aktivitäten leichte bis mittelschwere
Depressionen günstig beeinflussen können.
Der Vorteil ist insbesondere dann
nachweisbar, wenn die körperliche Betätigung regelmäßig mindestens dreimal
pro Woche - besser fünfmal oder häufiger - für mindestens eine halbe Stunde
erfolgt.
Worauf die positiven Effekte der
körperlichen Ertüchtigung beruhen, ist noch unklar. Vermutet wird, dass
regelmäßige körperliche Bewegung den Chemiehaushalt des Gehirns grundlegend
verändert und die Produktion von körpereigenen stimmungsaufhellenden
Hormonen (Endorphinen) anregt. Wenn Sie diesen Sport zusammen mit anderen
machen - um so besser!
Zum
Beispiel beim Benefiz-Murmellauf . . .
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vom 01.09.
- 04.09. 2011
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. . . ohne
jeglichen Leistungszwang! |
Siehe "Die
Seele hat Vorfahrt!" |
Depression und Entspannung
Bekannt ist, das
Depressionen mit einer Erhöhung des Stresshormons Cortisol einhergehen. An
der Ausschüttung von Stresshormonen in unserem Körper sind verschiedene
Gewebe beteiligt, die die Information von tief liegenden Hirnanteilen zur
Nebenniere weiterleiten. Erst in der Nebenniere wird dann das eigentliche
Stresshormon gebildet. Bei Patienten mit einer Depression ist dieses System
durch genetische oder biographische Einflüsse so verändert, dass es auf
Belastungen besonders intensiv und lang anhaltend reagiert. Daher führen
Stressbelastungen zu einer stärkeren Ausschüttung des Stresshormons. Sie
können daher ihren Stress schlechter ausgleichen als Menschen ohne eine
Depression.
Da der Auslösefaktor
eines depressiven Geschehens häufig Belastungssituationen sozialer (z.B.
berufliche Schwierigkeiten wie eine Kündigung) oder privater Natur (Verlust
eines Angehörigen oder Partners) in Frage kommen, ist es umso wichtiger,
dass Patienten zusätzlich zu den anderen therapeutischen Angeboten lernen,
mit ihrem Stress umzugehen und diesen auszugleichen. Depression und
Entspannung sind meist nicht unmittelbar miteinander vereinbar, so dass
"Entspannungsstrategien" erst erlernt werden müssen.
Da bereits unser
Tagesablauf von Phasen der Anspannung und Entspannung geprägt ist, sollten
Sie auch regelmäßige Erholungspausen einlegen. Im Alter kann dies die
Mittagsruhe sein, im Berufsleben z. B. eine Mittagspause, die Sie im Freien
an der frischen Luft verbringen. Wer darüber hinaus in seinem Hobby Ruhe
finden kann, hat sicher einen Vorteil. Nur wer in der Lage ist, sich von
belastenden alltäglichen Faktoren zu distanzieren, schafft es auch zur
Entspannung. Lernen Sie, wieder kleine Dinge zu genießen. Dazu kann bereits
ein Spaziergang in der Sonne beitragen.
Es gibt nicht die
"eine" Entspannungstechnik sondern verschiedene Verfahren wie:
Atemtraining -
Atementspannung / Affirmation / Autogenes Training / Akupunktur / Tai Chi /
Qi Gong / Shiatsu / Progressive Muskelentspannung / Yoga
Suchen Sie heraus was
Ihnen gut tut!
Depression und sozialer Kontakt
Depressionen und Ängste
gehen häufig mit sozialem Rückzug einher. Um aus diesem Teufelskreis wieder
auszubrechen bietet sich der Weg in eine Selbsthilfegruppe an. In diesem
geschützten Raum kann der Betroffene lernen wieder auf andere Menschen
zuzugehen. Daraus entstehen vielfältige Kontakte auch über die Gruppentreffen
hinaus. Die Entscheidung pro Selbsthilfegruppe ist übrigens unabhängig vom
Alter.
Depression und Malen
Mit bildnerischen Mitteln lassen sich neue
Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen, können Kommunikations- und Kontaktverhalten
gefördert, die räumliche Orientierung, das bildhafte Gedächtnis und visuelle
Wahrnehmung trainiert werden, lassen sich Konzentration und Ausdauer steigern,
Flexibilität und Kreativität entwickeln, Muskeltonus und Bewegungsabläufe
normalisieren. Zudem kann das aktive Gestalten Körperwahrnehmung und
Körperschema verbessern, psychomotorische Unruhe binden, Entspannung
herbeiführen, anfängliche rasche Erfolgserlebnisse vermitteln, von krankhaften
Inhalten ablenken, aber auch Problembewusstsein entwickeln, verlorene
Selbstanteile entdecken, neue Lösungsansätze finden, Erlebnisreichtum und
persönliche Kompetenz stärken, Kontakt- und Interaktionsmöglichkeiten
bereichern.
Das bildhafte Denken ist für ein Verständnis der
ganzheitlich-komplexen Wirkungsweise bildnerischer Therapie von eminenter
Bedeutung. Lange bevor Kinder sprechen, können sie bereits denken. Ihr Denken
ist weitgehend ein Denken in gefühls- und erlebensnahen Vorstellungsbildern, die
sie in Interaktion mit ihrer Umwelt kontinuierlich weiterentwickeln. Im Laufe
der schulischen Sozialisation, die zu einseitig auf die Förderung des
sprachgebundenen Denkens ausgerichtet ist, verliert das bildhafte Denken - trotz
oder auch wegen der visuellen Reizüberflutung unserer Zeit - zunehmend an
Bedeutung. Beim Erwachsenen schließlich ist es oft weitgehend verkümmert. Diese
Verkümmerung zeigt sich beispielsweise sehr deutlich in der Unsicherheit der
meisten Erwachsen, wenn es darum geht, eigene Wünsche, Gefühle, Ziele ...
bildnerisch gestaltend auszudrücken und auf diesem Wege zu klären: Den Satz:
'Ich kann nicht malen', bekommen wir wohl alle immer wieder zu hören, und es ist
eine der Hauptaufgaben gestalterisch arbeitender Ergotherapeuten, Patienten zu
ermutigen, sich überhaupt auf ein bildnerisches Gestalten einzulassen.
Übrigens kann auch in einer Selbsthilfegruppe Depressionen
und Ängste gemalt werden!
"Malen Sie
doch einmal ein Bild wie es Ihnen geht."
aus dem
Buch Zeitenwende
Es wurden
zwei Bilder.
Die Erklärung dazu finden Sie im Buch.
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Dieser
Baum machte mir Angst! |
So
sollte er sein! |
Depression und Singen
Singen ist ein "Gesundheitserreger"
ersten Ranges - ein Lebenselixier, das heilsame und gesundheitsfördernde
Auswirkungen auf Körper, Seele und Geist hat.
Im Jahr 2011 wurde das
Christophsbad Göppingen als erstes Singendes Krankenhaus in
Baden-Württemberg zertifiziert.
Bei dem vom
Krankenhaus angebotenen offenen Singen war ich schon öfters dabei. Mir das
hat Mitsingen, aber auch das Beobachten der anderen Teilnehmer immer sehr
gut getan.
Wem eine Teilnahme zum
Singen mit anderen Menschen nicht möglich ist, der kann auch zu Hause
singen.
Wer meint er kann
nicht singen, kann ja auch einfach nur Musik hören, die ihm gefällt.
Depression und
Pilgern
Der erste Schritt
Eigentlich sind alle alten Pilgerwege
Initiationswege, Einweihungswege. Der Mensch macht auf dem Weg bestimmte
Erfahrungen, die auf seine Psyche einwirken, ihn verändern können... Ein
endlos langer Weg! Ihn zu begehen, ist ein Wagnis. Aber das größte Wagnis
ist, den ersten Schritt zu tun. In ihm, diesem ersten Schritt, liegt der
ganze Weg.
Detlef Willand, Der erste
Schritt, aus: Detlef Willand, Der Weg. Eine Pilgerreise nach Santiago de
Compostela, Bietigheim 1990, o.S.
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los - lassen
Die Kunst der
heiteren Gelassenheit, bedeutet nicht Gleichgültigkeit.
Das innere
Gelassensein erwächst viel mehr aus einem tiefen Vertrauen.
Solches Vertrauen
kann man nicht machen, es wächst und reift, wie die Saat im Acker.
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2005 "Wenn es soweit ist, weißt Du was Du
tun musst!" (Zeitenwende / Günter Schallenmüller)
2008 "Alles ist gut!" (Die
Rückkehr / Günter Schallenmüller)
2009 "Was war war - was ist ist - was
kommt kommt" (Die Seele hat Vorfahrt!" von Flensburg -
Konstanz / G.S.
2010 "Suche nicht nach dem Sinn!"
(Depression - Das 5. Jahr / Günter Schallenmüller))
2011 "Der göttliche Wille ordnet mein
Leben heute und jederzeit!"
(Die schwarze 8 / G. Schallenmüller)
2012 "Gott hat einen Plan für mich - ich
muss ihn nicht wissen!" (Jakobsweg Juni 2012)
Depression und Lachen
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.
- Charly Chaplin -
Was beim Lachen in unserem Körper passiert:
Die Fähigkeit zu lachen ist eine Art Medizin, die uns zu nahezu jederzeit
kostenlos zur Verfügung steht. Lachen kann uns gesund erhalten oder zu unserer
Gesundung beitragen. Wenn wir herzhaft lachen, passiert folgendes in unserem
Körper:
In
unserem Gesicht werden alleine 18 Muskeln in Bewegung gesetzt, vor allem der
Jochbeinmuskel.
Das Zwerchfell wird in Bewegung gesetzt und massiert Leber,
Galle, Milz, der Magen-Darm-Bereich wird kräftig durchgeknetet, die Verdauung
wird gefördert.
Der Puls wird beschleunigt und der Kreislauf angekurbelt, die
Haut besser durchblutet.
Wenn wir in brenzligen Situationen lachen, verlangsamen wir
den Ausstoß des Stresshormons Adrenalin und den
Herzschlag, die Muskeln entkrampfen sich. Eine Minute Lachen wirkt so
erfrischend wie 45 Minuten Entspannungstraining.
Die Produktion von Endorphinen (einer Art körpereigener
opiumähnlicher Substanzen) wird angekurbelt. Hierdurch können Kopf-, Zahn- und
Muskelschmerzen gelindert werden.
Lachen baut Ärger und Angst ab und hellt unsere Stimmung auf.
Lachen stärkt unsere Abwehrkräfte.
Wichtig: Lachen mit anderen - NICHT über andere!
und!
vielleicht gemeinsam in einer
Selbsthilfegruppe Depressionen und Ängste! Auch das ist möglich!
Depression und Haustiere
Egal ob Pferd, Hund, Katze, Kaninchen,
Rennmaus, oder Wellensittich, Tiere tun der Seele gut. Und dem Immunsystem, dem
Blutdruck und dem Selbstbewusstsein. Deshalb verordnet so mancher kluge Hausarzt
dem einen oder anderen Patienten mitunter einen Vierbeiner. Tiere sind
anhänglich und aufmerksam, liebevoll und zärtlich.
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PIA
ausgesprochen
Psychologische
InstitutsAmbulanz
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Jemand hat einmal über seine Tiere (Hunde) gesagt: „Sie vertrauen mir. Und ich vertraue
ihnen. Sie jedenfalls haben mein Vertrauen noch niemals enttäuscht.“
Depression und
Meditation
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Achtsamkeitsmeditation
Nur für
einen Moment . . .
Lass dich fallen, in dein eigenes sein. . .
In dein
eigenes Gewahrsein . . . |
Seminarraum
in Weyarn |
nach Jon
Kabat Zinn |
Ich habe an einer
einjährigen Fortbildung Achtsamkeitstraining
in Weyarn teilgenommen. Abgeschlossen im Juni 2010. Seit dieser Zeit "sitze" ich
jeden Tag und mache meine Achtsamkeitsübung.
Gerade auch bei
Depressionen ist das eine sehr gute Möglichkeit
der Rückfallvorbeugung. Allerdings gehört noch bedeutend mehr dazu, als täglich
seine Übung zu machen. Bei mir ist es zu einer Bereicherung meines Lebens
gekommen.
Depression und
Fotografieren
Was daraus entstehen kann
zeigen die Fotos von Eli. Die Fotos sprechen meines Erachtens für sich. Jedes
gemachte Foto ist ein kleines Wunder. Genau in dem Moment wo das Auge das Objekt
sieht, wo der Gedanke entsteht, das ist schön, wenn die Arme den Apparat
hochnehmen, wo die Hoffnung da ist, bitte fliege nicht weg, wenn dann der Finger
den Auslöser drückt . . .
. . . ja, dann ist keine
Depression vorhanden.
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aus der
Serie Butterfly / Eli - Fotos |
©
2011 by Eli |
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Depression und Beten
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Beten . . .
. . . sorgt auch bei
Depressionen für eine Entlastung.
Das ist meine Erfahrung aus meiner
eigenen Depression. Während
"schlechten" Zeiten haben auch andere Personen für mich gebetet.
Dafür bin ich sehr dankbar.
So bete ich heute zwar nicht regelmäßig, aber eben nicht nur wenn es mir
schlecht geht. Und, vor allem auch für andere Menschen. |
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Kreuzberg *
2009 von Flensburg - Konstanz |
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Die oben gemachten Angaben sind auch das
Ergebnis von fünf Jahren Arbeit in Selbsthilfegruppen, vielen Gesprächen mit
Betroffenen und auch meiner eigenen Weiterentwicklung.
wird fortgesetzt . . .
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