Information
Als ich bei mir
merkte, dass irgend etwas nicht mehr stimmt (2005) bin ich auf die Suche im
Internet gegangen.
Ich sehe Fach- und
Sachinformationen als erste wichtige Säule im Umgang mit der Krankheit
und der Arbeit in einer Selbsthilfegruppe an.
Das gilt für einen
Betroffenen wie auch für seinen Angehörigen in gleichem Maße.
Sprechen Sie mit Ihrem
Arzt!
Sprechen Sie mit Ihrem
Partner, Freund, Freundin!
Ich weiß, das ist
nicht immer einfach, vor allem wenn man in der Vergangenheit viele Dinge
alleine "geregelt" hat. Aber der kürzeste Weg ist hier wirklich die
fachkundige Information von einem Fachmann.
Bei den drei Säulen
fehlen meines Erachtens zwei weitere Säulen.
In der Selbsthilfe
sind auch diese beiden durchaus ein Thema.
Bei Fragen bitte melden!
Häufig gestellte Fragen zur Krankheit und
was damit zusammenhängt:
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Woran erkenne
ich eine Depression? |
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Der Begriff
„Depression“ leitet sich vom lateinischen Wort „deprimere“ ab, d. h.
soviel wie unter oder niederdrücken.
Zur
Depression gehören eine Vielzahl von Beschwerden, die oft so
vielgestaltet sein können, dass es nicht verwundert, wenn immer noch
rund 50 % der Erkrankungen nicht erkannt und deshalb auch nicht richtig
behandelt werden. Dies liegt vor allem auch daran, dass die Patienten
selbst oft lange Zeit nicht erkennen können, dass hinter den zahlreichen
Symptomen in Wirklichkeit eine behandlungsbedürftige Depression steckt.
Typische
Symptome bei der Depression bestehen in einer Niedergeschlagenheit und
Traurigkeit. Nichts macht einem mehr Freude, die Zukunft erscheint in
einem schwarzen Licht. Da oft auch eine Antriebslosigkeit besteht kann
man sich aus dieser Situation selbst nicht befreien. Besonders schlimm
ist, dass sich die Symptome immer weiter verstärken können, wenn die
Depression nicht behandelt wird.
Depressionen
entstehen nicht „über Nacht“, sondern beginnen schleichend, entwickeln
sich über Wochen und Monate hinweg und können unbehandelt über viele
Monate oder Jahre bestehen bleiben. Typischerweise sind Depressionen
häufig mit körperlichen Beschwerden kombiniert. Diese können bestehen in
Schlaflosigkeit, Übelkeit, Magenbeschwerden, Nervosität, Angst und
vieles andere mehr. |
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2. |
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Wann beginnt das Medikament zu wirken? |
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Wichtig ist
bei der Wirkung von Antidepressiva, dass diese nicht sofort einsetzt. Es
ist also nicht so, wie im Falle einer Kopfschmerztablette, die man
einnimmt und nach spätestens 30 Minuten merkt, wie die Schmerzen
nachlassen.
Antidepressiva benötigen eine gewisse Zeit, die sogenannte Wirklatenz,
bis zum Einsetzen der Wirkung. Dies kann je nach individuellem
Ansprechen zwei bis vier Wochen (unter Umständen auch länger) dauern. |
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3. |
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Woran merke
ich, dass die Wirkung eingesetzt hat? |
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Die Wirkung
der Antidepressiva setzt nicht sofort voll ein, sondern die Symptome
bilden sich langsam und allmählich zurück. Das heißt, Sie bemerken nach
wenigen Wochen, dass sich Ihre Stimmungslage wieder langsam verbessert,
dass Sie nicht mehr absolut „schwarz“ sehen und dass von Tag zu Tag eine
Verbesserung des Zustandes eintritt. |
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4. |
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Wie lange
muss ich mein Medikament nehmen? |
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Antidepressiva werden in der Regel über einen längeren Zeitraum
eingenommen. Dieser beträgt normalerweise sechs bis zwölf Monate.
Es ist
besonders wichtig, dass man die Medikamente über den genannten langen
Zeitraum
einnimmt, denn dies verringert die Wahrscheinlichkeit für das schnelle
Auftreten eines Rückfalls. Besonders wichtig ist auch, dass die
Medikamente auch dann noch genommen werden, wenn die Symptome schon
verschwunden sind. Besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt und
nehmen Sie bitte keine eigenmächtigen Dosisänderungen oder ein Absetzen
des Medikamentes vor. |
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5. |
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Verändert ein
Antidepressivum meine Persönlichkeit? |
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Antidepressiva haben keinen Einfluss auf die Persönlichkeit, auch bei
längerer Anwendung. |
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6. |
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Machen
Antidepressiva abhängig? |
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Es gibt
keinen Hinweis auf eine Abhängigkeit unter Antidepressiva. Dies gilt
sowohl für die kurzfristige als auch für die längerfristige Anwendung. |
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7. |
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Was ist die
Ursache einer Depression? |
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Hinsichtlich
der Ursache der Depression gibt es heute noch keine hundertprozentige
Klarheit. Man weiß, dass jeder Mensch eine bestimmte Empfindlichkeit,
die sogenannte „Vulnerabilität“, für das Entstehen einer Depression hat.
Hierbei spielen genetische Faktoren, aber auch Lebens- und berufliche
Umstände, eine Rolle. Man weiß, dass bei Vorliegen einer Depression
innerhalb der Familie das eigene Risiko für das Auftreten dieser
Erkrankung erhöht ist. Ob Stress oder „Schicksalsschläge“ letztendlich
zum Ausbruch einer Depression führen, hängt auch davon ab, ob der Mensch
sogenannte Bewältigungsstrategien gelernt hat, d. h., ob er in der Lage
ist, mit Stress und Belastungen positiv umzugehen. Diese
Bewältigungsstrategien sind erlernbar und stellen einen Teil der nicht
pharmakologischen Behandlungsform der Depression dar. |
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8. |
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Wie kann ich
einem depressiven Angehörigen helfen? |
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Hier ist
besonders wichtig, nicht weg zuschauen, sondern darauf hinzuwirken, dass
der Depressive einen Arzt oder Psychiater aufsuchen, denn unbehandelt
kann die Depression in einen chronischen, d. h. andauernden Zustand,
übergehen. Mit modernen Therapieformen, seien es Medikamente, aber auch
nicht medikamentöse Behandlungsformen, wie z. B. Psychotherapie, kann
heute die überwiegende Anzahl der Depressiven behandelt werden. |
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9. |
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Was kann ich
tun, damit die Depression nicht wieder kommt? Kann ich dem
vorbeugen? |
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Die
Depression ist eine Erkrankung mit einer hohen Rezidivrate, d. h., es
besteht immer das Risiko für das Wiederauftreten der Erkrankung.
Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich selbst kennenlernen und
frühzeitig erkennen, wenn Sie sich wieder einer depressiven Phase
nähern. Dann kommt es im wesentlichen darauf an, sehr frühzeitig einen
Arzt aufzusuchen, denn eine beginnende Depression lässt sich wesentlich
leichter behandeln als ein erneuter ausgeprägter starker Schub der
Depression. |
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10. |
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Ich nehme ein
Antidepressivum. Darf ich Auto fahren? |
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Hierbei ist
zwischen sedierenden, also müde machenden, Antidepressiva und nicht
sedierenden Wirkstoffen zu unterscheiden. Im allgemeinen geht man davon
aus, dass Patienten während einer Therapie mit nicht sedierenden
modernen Antidepressiva durchaus Auto fahren können, sofern sich bei
ihnen nicht bestimmte Reaktionen zeigen. Bei den sedierenden
Medikamenten ist zumindest zu Beginn einer Therapie zur Vorsicht zu
raten. Entscheidend für die Beurteilung der Verkehrsfähigkeit ist die
Bewertung durch Ihren behandelnden Arzt, denn nur dieser ist in der
Lage, alle Faktoren der Erkrankung und der Therapie zu berücksichtigen. |
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11. |
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Kann eine
Depression so schlimm werden, dass man arbeitsunfähig wird? |
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Eine schwere
Depression stellt in fast jedem Fall einen Grund zur Arbeitsunfähigkeit
dar. Man darf die Depression nicht mit einer Befindlichkeitsstörung
verwechseln. Es handelt sich hierbei um eine ernste, schwerwiegende
Erkrankung, die unbehandelt chronisch wird und dauerhaft die
Lebensqualität beeinflusst.
Unter einer
Therapie gelingt es in der Regel relativ schnell, die Arbeitsfähigkeit
wieder herzustellen. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die
Medikamente, die gegen die Depression gegeben werden, durch ihre
Nebenwirkungen nicht zu einer weiteren Arbeitsunfähigkeit beitragen.
Dies ist z. B. dann möglich, wenn die sogenannten klassischen
Antidepressiva verordnet werden, die müde machen und so die
Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen können. |
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12. |
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Sind
Depressionen erblich? |
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Dies ist noch
nicht abschließend geklärt. Man kann aber heutzutage davon ausgehen,
dass die Vererbung eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entstehung der
Depression spielt. Dies bedeutet, dass es eine unterschiedliche
Empfindlichkeit (Vulnerabilität) gibt für die Entstehung einer
Depression. Manche Patienten sind erblich stärker „belastet“. Bei diesen
Patienten kommt es besonders darauf an, dass man frühzeitig die
Depression erkennt und behandelt. |
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13. |
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Wie wirken
Antidepressiva? |
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Seit 1957
stehen Medikamente zur Behandlung der Depression, sogenannte
Antidepressiva, zur Verfügung. Diese Antidepressiva beeinflussen im
Gehirn u. a. den Stoffwechsel bestimmter Botenstoffe und entfalten so
ihre antidepressive Wirkung. Doch Antidepressivum ist nicht gleich
Antidepressivum. Es gibt in dieser Gruppe Medikamente, die neben ihrer
stimmungsaufhellenden Wirkung eher dämpfend, andere wiederum, die
aktivierend wirken, einige wiederum sind antriebsneutral. Es ist daher
von entscheidender Bedeutung, dass sowohl Sie als auch Ihr behandelnder
Arzt wissen, welche Beschwerden Sie haben, um das für Sie speziell
geeignete Antidepressivum auswählen zu können.
Grundsätzlich
sollten Sie über Antidepressiva wissen, dass sie in ihren
stimmungsaufhellenden Wirkungen vergleichbar sind.
Von
entscheidender Bedeutung ist, dass die Antidepressiva im Durchschnitt
zwei bis vier Wochen benötigen, um ihre Wirkungen zu entfalten. Es ist
für die Patienten oft schwer verständlich, dass sie tagelang ein
Medikament einnehmen, ohne eine Besserung zu spüren. Werden Sie nicht
ungeduldig und setzen Sie Ihr verordnetes Medikament keinesfalls
vorzeitig und eigenmächtig ab. |
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14. |
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Welche nicht
medikamentösen Therapieformen gibt es? |
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Zu Beginn der
Behandlung steht hier an erster Stelle die sogenannte begleitende
Psychotherapie, also das stützende wohlmeinende erklärende Gespräch, die
Vermittlung von Zuneigung und Verständnis. Haben nachvollziehbare
schwerwiegende Lebensereignisse, wie z. B. Ruhestand, Umzug, Scheidung
oder Verlust einer Bezugsperson die Depression ausgelöst, sind ganz
bestimmte Psychotherapieverfahren, wie beispielsweise die kognitive
Verhaltenstherapie oder die interpersonelle Psychotherapie anwendbar.
Bei der
kognitiven Verhaltenstherapie geht es vor allem darum, den Patienten
Wege aus ihrer depressiven Sichtweise aufzuzeigen, von unrealistischen
Erwartungen Abstand zu nehmen und die Fähigkeit zur Bewältigung von
Lebensproblemen aufzubauen, die während der Erkrankung als unüberwindbar
erlebt werden.
Die
interpersonelle Psychotherapie wurde in den USA entwickelt und beruht
darauf, die
Beziehungsstrukturen der Patienten zu analysieren um ihnen andere
weniger stressfördernde Handlungsstrategien aufzuzeigen.
Bei der
sogenannten saisonalabhängigen Depression, der „Winterdepression“ ist
die Anwendung der sogenannten Lichttherapie erfolgversprechend. |
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15. |
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Tritt die
Depression in jedem Alter auf? |
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Grundsätzlich
kann die Depression in jedem Alter auftreten. Normalerweise kommt es zum
ersten Schub zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr. Es gibt allerdings
auch Patienten, bei denen die erste depressive Phase in einem höheren
Alter auftritt.
Auch Kinder
leiden an einer Depression. Nach einer Untersuchung konnte festgestellt
werden, dass ca. 5 % der Kinder und Jugendlichen unter depressiven
Symptomen leiden. |
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16. |
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Sind mehr
Frauen betroffen? |
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Bei der
Depression sind deutlich mehr Frauen betroffen, und zwar bei ²/3 der
Fälle. Die Gründe hierfür sind bisher noch nicht geklärt. |
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17. |
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Ist die
Depression eine gefährliche Erkrankung? |
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Die
Depression ist eine schwerwiegende gefährliche Erkrankung und ist nicht
mit einer Befindlichkeitsstörung zu verwechseln. Besonders gefährdet
sind die Patienten durch den oft in einem Zusammenhang mit einer
Depression auftretenden Suizid. Daher ist es wichtig, die Erkrankung
ernst zu nehmen und aktiv eine Hilfe zu suchen. Es ist noch einmal
darauf hinzuweisen, dass die Depression eine behandelbare Erkrankung
ist. Bei optimaler Therapie besteht keine Einbuße hinsichtlich der
Lebensqualität und keine höhere Sterblichkeit. |
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18. |
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Welche
Nebenwirkungen können unter Antidepressiva auftreten? |
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Natürlich
haben auch die Antidepressiva Nebenwirkungen. Bedauerlicherweise treten
diese meist zu Beginn der Behandlung auf und fördern bisweilen deshalb
nicht gerade die Bereitschaft, das Medikament weiter zu nehmen. Die
sogenannten klassischen bzw. im Fachjargon als „trizyklisch“
bezeichneten Antidepressiva führen häufig im Verlauf einer Behandlung zu
einer Gewichtszunahme, zu einer lästigen, aber harmlosen
Mundtrockenheit, haben darüber hinaus auch häufig einen müdemachenden
Effekt, weshalb die Einnahme bevorzugt am Abend erfolgen sollte. Eine
erst in den letzten Jahren entwickelte Gruppe von Antidepressiva, die
sogenannten „selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer“ (SSRI) machen
nicht müde, weshalb sie besonders für
Patienten geeignet sind, die auf die Benutzung eines PKW’s angewiesen
sind oder die im
Berufsleben stehen, an Maschinen oder Computern arbeiten müssen.
Typische Nebenwirkungen, die auftreten können (aber nicht auftreten
müssen), sind hier eine zu Beginn der Behandlung einsetzende
morgendliche Übelkeit, eine vorübergehende innerliche Unruhe und sehr
seltenes Auftreten von Kopfschmerzen. Gleichwohl führen diese neueren
Antidepressiva zu keiner Gewichtszunahme und werden in aller Regel von
den Patienten auch sehr gut vertragen. |
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19. |
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Wie lange
dauern die Nebenwirkung und was kann ich dagegen tun? |
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Speziell mit
den moderneren Antidepressiva treten die Nebenwirkungen oft schon kurz
nach Beginn der Therapie auf, d. h. auch noch bevor die Wirkung
eintritt. Dies ist kein Zeichen dafür, dass das Medikament keine Wirkung
erzielen wird. Glücklicherweise dauern die Nebenwirkungen in der Regel
nicht lange an, d. h., man sollte zunächst beim Auftreten einer
Nebenwirkung mit dem Arzt sprechen und einige Tage abwarten.
Sollten
Nebenwirkungen trotz Zuwartens nicht verschwinden oder sich auch nicht
abschwächen, dann kann es unter Umständen erforderlich sein, ein anderes
Antidepressivum zu wählen. Es ist hier darauf hinzuweisen, dass die
Tatsache, dass man unter einem Antidepressivum eine bestimmte
Nebenwirkung bekommen hat, nicht automatisch bedeutet, dass bei einem
anderen Wirkstoff die gleichen Nebenwirkungen auftreten werden.
Wichtig ist
auch, dass Sie auftretende Nebenwirkungen nicht verschweigen, sondern
sie Ihrem Arzt mitteilen. Auf keinen Fall sollten Sie beim Auftreten
einer Nebenwirkung ohne Rücksprache mit dem Arzt die Einnahme des
Medikaments abbrechen, denn dies kann sehr leicht zu einem
Wiederauftreten der Depression führen. |
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20. |
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Welche
Symptome treten bei einer Depression auf? |
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Die
Depression ist geprägt von einer Vielzahl seelischer und körperlicher
Beschwerden.
Zu den
seelischen Symptomen zählt eine zunehmende Freudlosigkeit, ein Gefühl
der Hoffnungslosigkeit, ein Zunehmen von Angst und Befürchtungen, nie
wieder gesund zu werden. Man kann sich über nichts mehr freuen, und
bisweilen haben manche Patienten auch das Gefühl, innerlich tot oder wie
abgestorben zu sein.
Zu den
körperlichen Symptomen der Depression zählen der gestörte Schlaf
(Durchschlafstörungen, Einschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen
mit Grübelneigung, erhöhtes Schlafbedürfnis), ein Engegefühl in Hals und
Brust, Appetitstörungen, Gewichtsverlust, Verstopfung, Kopfschmerzen,
Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, Magen-Darm-Beschwerden und auch
Herzbeschwerden.
Zunächst wird
Sie Ihr Hausarzt untersuchen, und sollte sich eine organische Ursache
finden, diese natürlich behandeln. Sie sind aber kein Simulant, wenn
trotz eingehender Abklärung kein organischer Befund festgestellt werden
kann, und Sie dennoch unter den angegebenen Beschwerden leiden. Es ist
bekannt, dass es vielen Patienten häufig schwerfällt, hinter all den
körperlichen Beschwerden eine Depression zu akzeptieren. Dies ist aber
entscheidend für den Erfolg der Therapie, denn mit der Behandlung der
Depression verschwinden dann auch nach und nach die körperlichen
Symptome. |
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21. |
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Welche
Antidepressiva gibt es? |
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Hierbei kann
man grundsätzlich pflanzliche von nichtpflanzlichen Medikamenten
unterscheiden. In die erste Gruppe gehört das Johanniskraut, das bei
leichteren Formen der Depression angewendet werden kann.
Die
nichtpflanzlichen, sogenannten „synthetischen Wirkstoffe“ umfassen eine
Vielzahl unterschiedlicher Präparate. Grundsätzlich unterscheidet man
die sogenannten klassischen von den modernen Antidepressiva.
Zu den
klassischen Antidepressiva zählen z. B. die sogenannten „trizyklischen
Antidepressiva“. Sie sind ebenfalls wirksam bei den verschiedenen Formen
der Depression, zeichnen sich aber durch eine relativ hohe
Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen, vor allem einen müde machenden
Effekt, aus. Darüber hinaus können speziell bei Patienten, die noch eine
Vielzahl anderer Medikamente einnehmen müssen, sogenannte
„Wechselwirkungen“ auftreten. Ein weiterer Nachteil dieser klassischen
Antidepressiva besteht in ihrer relativ hohen Giftigkeit.
Die modernen
Antidepressiva, z. B. selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI)
sind ebenfalls bei allen Formen der Depression wirksam, haben aber im
Vergleich zu den klassischen Wirkstoffen eine niedrigere Nebenwirkungs-
und Wechselwirkungs-wahrscheinlichkeit. So sorgt u. a. die Tatsache,
dass diese Wirkstoffe in der Regel nicht müde machen dafür, dass sie
speziell bei Patienten verwendet werden können, die im Berufsleben
stehen oder Maschinen bzw. Computer bedienen müssen.
Hinsichtlich
ihrer Wirkstärke sind alle Antidepressiva in etwa vergleichbar. Außerdem
besteht bei allen Antidepressiva eine „Wirklatenz“, d. h., es vergehen
einige Wochen bis die Wirkung allmählich eintritt. |
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22. |
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Sind
Antidepressiva gefährlich? |
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Antidepressiva sind nicht gefährlich wenn sie sachgemäß angewendet
werden. Dies bedeutet, dass der behandelnde Arzt das für den Patienten
erforderliche Medikament aussucht und hierbei bestimmte Vorerkrankungen
des Patienten beachten muss.
Die Anwendung
der Antidepressiva während einer Therapie eines depressiven Schubes ist
normalerweise mit verhältnismäßig wenig Nebenwirkungen verbunden, wobei
hier besonders die modernen Medikamente vorteilhaft sind. Auch die
Langzeitanwendung, die durchgeführt wird, um ein Wiederauftreten der
Depression zu verhindern, bringt normalerweise keine wesentlichen
Nebenwirkungen mit sich.
Wichtig ist,
noch einmal darauf hinzuweisen, dass die Antidepressiva weder die
Persönlichkeit verändern, noch zu einer Abhängigkeit des Patienten
führen. |
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23. |
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Muss eine
Depression immer behandelt werden? |
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Eine
Depression muss dann behandelt werden, wenn sie zu einer Einschränkung
der Lebensqualität bzw. der Arbeitsfähigkeit geführt hat. Dies ist
praktisch bei allen Depression der Fall. Wichtig ist, dass eine optimale
Behandlung der Depression auch weiteren depressiven Schüben vorbeugen
kann, oder umgekehrt gesprochen, wird eine Depression nicht behandelt,
so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Schub schnell
eintritt und dieser dann auch schwerer zu behandeln ist. |
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24. |
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Mein Partner
will sich das Leben nehmen. Was kann ich tun? |
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Hier ist
wichtig, dass der Depressive sofort einen Arzt aufsucht, denn der
Selbstmord stellt das höchste Risiko für den Patienten dar.
Es ist
wichtig, hier nicht wegzuschauen, sondern gezielt Hilfe bei einem Arzt
oder Therapeuten zu suchen. Auch hier noch einmal der Hinweis, dass
praktisch jede Depression behandelbar ist. |
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Inhalt als:
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