Depression
Was ist eine Depression?
Wer kennt sie nicht – die Momente, in denen wir uns
traurig, einsam oder niedergeschlagen fühlen? Stimmungstiefs gehören zu
unserem Leben – wo Licht ist, da sind auch Schatten. Was aber wenn die
Schatten größer werden?
Negative
Erfahrungen und Erlebnisse
Das Glas mit den negativen
Erfahrungen etc. läuft irgendwann über.
Es kann durch das zweite
Glas geleert werden.
aus dem Buch: Zeitenwende |
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Positive Erfahrungen und
Erlebnisse
Das Glas mit den positiven Erfahrungen
etc. kann nie überlaufen.
Damit kann das
negative Glas geleert werden.
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Was ist eine manisch-depressive
Krankheit?
Bei der manisch-depressiven Krankheit (auch bipolare Störung genannt)
wechseln sich depressive Phasen mit Phasen des Hochgefühls und der
übermäßigen Aktivität ab.
Es ist wichtig, dass Angehörige
- wissen, dass eine Depression eine medizinische Krankheit
ist und nicht einfach eine Schwäche
- Geduld aufbringen und Verständnis für diese schwierige
Lebensphase zeigen
- depressionsfördernde Verhaltensweisen und Lebensformen
verändern müssen
-
darauf achten, dass
ihr eigenes körperliches und seelisches Wohl nicht zu kurz kommt
Es wird vermutet, dass der größte Teil der
jährlich zirka 9.000 Suizide Deutschland auf Depressionen zurückzuführen
ist. Die Zahl der Suizide ist höher als die Zahl der an Verkehrunfällen,
illegalem Drogenmissbrauch, Mord oder AIDS Verstorbenen zusammen.
Häufig gestellte Fragen zur Krankheit
Depression und
was damit zusammenhängt:
1. |
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Woran erkenne ich eine Depression? |
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Der Begriff „Depression“ leitet sich vom lateinischen Wort „deprimere“
ab, d. h. soviel wie unter oder niederdrücken.
Zur Depression gehören eine Vielzahl von Beschwerden, die
oft so vielgestaltet sein können, dass es nicht verwundert,
wenn immer noch rund 50 % der Erkrankungen nicht erkannt und
deshalb auch nicht richtig behandelt werden. Dies liegt vor
allem auch daran, dass die Patienten selbst oft lange Zeit
nicht erkennen können, dass hinter den zahlreichen Symptomen
in Wirklichkeit eine behandlungsbedürftige Depression
steckt.
Typische Symptome bei der Depression bestehen in einer
Niedergeschlagenheit und Traurigkeit. Nichts macht einem
mehr Freude, die Zukunft erscheint in einem schwarzen Licht.
Da oft auch eine Antriebslosigkeit besteht kann man sich aus
dieser Situation selbst nicht befreien. Besonders schlimm
ist, dass sich die Symptome immer weiter verstärken können,
wenn die Depression nicht behandelt wird.
Depressionen entstehen nicht „über Nacht“, sondern beginnen
schleichend, entwickeln sich über Wochen und Monate hinweg
und können unbehandelt über viele Monate oder Jahre bestehen
bleiben. Typischerweise sind Depressionen häufig mit
körperlichen Beschwerden kombiniert. Diese können bestehen
in Schlaflosigkeit, Übelkeit, Magenbeschwerden, Nervosität,
Angst und vieles andere mehr. |
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2. |
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Wann beginnt das Medikament zu wirken? |
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Wichtig ist bei der Wirkung von Antidepressiva, dass diese
nicht sofort einsetzt. Es ist also nicht so, wie im Falle
einer Kopfschmerztablette, die man einnimmt und nach
spätestens 30 Minuten merkt, wie die Schmerzen nachlassen.
Antidepressiva benötigen eine gewisse Zeit, die sogenannte
Wirklatenz, bis zum Einsetzen der Wirkung. Dies kann je nach
individuellem Ansprechen zwei bis vier Wochen (unter
Umständen auch länger) dauern. |
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3. |
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Woran merke ich, dass die Wirkung eingesetzt hat? |
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Die Wirkung der Antidepressiva setzt nicht sofort voll ein,
sondern die Symptome bilden sich langsam und allmählich
zurück. Das heißt, Sie bemerken nach wenigen Wochen, dass
sich Ihre Stimmungslage wieder langsam verbessert, dass Sie
nicht mehr absolut „schwarz“ sehen und dass von Tag zu Tag
eine Verbesserung des Zustandes eintritt. |
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4. |
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Wie lange muss ich mein Medikament nehmen? |
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Antidepressiva werden in der Regel über einen längeren
Zeitraum eingenommen. Dieser beträgt normalerweise sechs bis
zwölf Monate.
Es ist besonders wichtig, dass man die Medikamente über den
genannten langen Zeitraum
einnimmt, denn dies verringert die Wahrscheinlichkeit für
das schnelle Auftreten eines Rückfalls. Besonders wichtig
ist auch, dass die Medikamente auch dann noch genommen
werden, wenn die Symptome schon verschwunden sind.
Besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt und nehmen
Sie bitte keine eigenmächtigen Dosisänderungen oder ein
Absetzen des Medikamentes vor. |
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5. |
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Verändert ein Antidepressivum meine Persönlichkeit? |
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Antidepressiva haben keinen Einfluss auf die Persönlichkeit,
auch bei längerer Anwendung. |
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6. |
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Machen Antidepressiva abhängig? |
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Es gibt keinen Hinweis auf eine Abhängigkeit unter
Antidepressiva. Dies gilt sowohl für die kurzfristige als
auch für die längerfristige Anwendung. |
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7. |
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Was ist die Ursache einer Depression? |
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Hinsichtlich der Ursache der Depression gibt es heute noch
keine hundertprozentige Klarheit. Man weiß, dass jeder
Mensch eine bestimmte Empfindlichkeit, die sogenannte „Vulnerabilität“,
für das Entstehen einer Depression hat. Hierbei spielen
genetische Faktoren, aber auch Lebens- und berufliche
Umstände, eine Rolle. Man weiß, dass bei Vorliegen einer
Depression innerhalb der Familie das eigene Risiko für das
Auftreten dieser Erkrankung erhöht ist. Ob Stress oder
„Schicksalsschläge“ letztendlich zum Ausbruch einer
Depression führen, hängt auch davon ab, ob der Mensch
sogenannte Bewältigungsstrategien gelernt hat, d. h., ob er
in der Lage ist, mit Stress und Belastungen positiv
umzugehen. Diese Bewältigungsstrategien sind erlernbar und
stellen einen Teil der nicht pharmakologischen
Behandlungsform der Depression dar. |
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8. |
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Wie kann ich einem depressiven Angehörigen helfen? |
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Hier ist besonders wichtig, nicht weg zuschauen, sondern
darauf hinzuwirken, dass der Depressive einen Arzt oder
Psychiater aufsuchen, denn unbehandelt kann die Depression
in einen chronischen, d. h. andauernden Zustand, übergehen.
Mit modernen Therapieformen, seien es Medikamente, aber auch
nicht medikamentöse Behandlungsformen, wie z. B.
Psychotherapie, kann heute die überwiegende Anzahl der
Depressiven behandelt werden. |
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9. |
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Was kann ich tun, damit die Depression nicht wieder kommt?
Kann ich dem
vorbeugen? |
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Die Depression ist eine Erkrankung mit einer hohen
Rezidivrate, d. h., es besteht immer das Risiko für das
Wiederauftreten der Erkrankung. Deswegen ist es wichtig,
dass Sie sich selbst kennenlernen und frühzeitig erkennen,
wenn Sie sich wieder einer depressiven Phase nähern. Dann
kommt es im wesentlichen darauf an, sehr frühzeitig einen
Arzt aufzusuchen, denn eine beginnende Depression lässt sich
wesentlich leichter behandeln als ein erneuter ausgeprägter
starker Schub der Depression. |
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10. |
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Ich nehme ein Antidepressivum. Darf ich Auto fahren? |
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Hierbei ist zwischen sedierenden, also müde machenden,
Antidepressiva und nicht sedierenden Wirkstoffen zu
unterscheiden. Im allgemeinen geht man davon aus, dass
Patienten während einer Therapie mit nicht sedierenden
modernen Antidepressiva durchaus Auto fahren können, sofern
sich bei ihnen nicht bestimmte Reaktionen zeigen. Bei den
sedierenden Medikamenten ist zumindest zu Beginn einer
Therapie zur Vorsicht zu raten. Entscheidend für die
Beurteilung der Verkehrsfähigkeit ist die Bewertung durch
Ihren behandelnden Arzt, denn nur dieser ist in der Lage,
alle Faktoren der Erkrankung und der Therapie zu
berücksichtigen. |
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11. |
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Kann eine Depression so schlimm werden, dass man
arbeitsunfähig wird? |
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Eine schwere Depression stellt in fast jedem Fall einen
Grund zur Arbeitsunfähigkeit dar. Man darf die Depression
nicht mit einer Befindlichkeitsstörung verwechseln. Es
handelt sich hierbei um eine ernste, schwerwiegende
Erkrankung, die unbehandelt chronisch wird und dauerhaft die
Lebensqualität beeinflusst.
Unter einer Therapie gelingt es in der Regel relativ
schnell, die Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen. Hierbei
ist es besonders wichtig, dass die Medikamente, die gegen
die Depression gegeben werden, durch ihre Nebenwirkungen
nicht zu einer weiteren Arbeitsunfähigkeit beitragen. Dies
ist z. B. dann möglich, wenn die sogenannten klassischen
Antidepressiva verordnet werden, die müde machen und so die
Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen können. |
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12. |
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Sind Depressionen erblich? |
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Dies ist noch nicht abschließend geklärt. Man kann aber
heutzutage davon ausgehen, dass die Vererbung eine nicht
unerhebliche Rolle bei der Entstehung der Depression spielt.
Dies bedeutet, dass es eine unterschiedliche Empfindlichkeit
(Vulnerabilität) gibt für die Entstehung einer Depression.
Manche Patienten sind erblich stärker „belastet“. Bei diesen
Patienten kommt es besonders darauf an, dass man frühzeitig
die Depression erkennt und behandelt. |
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13. |
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Wie wirken Antidepressiva? |
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Seit 1957 stehen Medikamente zur Behandlung der Depression,
sogenannte Antidepressiva, zur Verfügung. Diese
Antidepressiva beeinflussen im Gehirn u. a. den Stoffwechsel
bestimmter Botenstoffe und entfalten so ihre antidepressive
Wirkung. Doch Antidepressivum ist nicht gleich
Antidepressivum. Es gibt in dieser Gruppe Medikamente, die
neben ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung eher dämpfend,
andere wiederum, die aktivierend wirken, einige wiederum
sind antriebsneutral. Es ist daher von entscheidender
Bedeutung, dass sowohl Sie als auch Ihr behandelnder Arzt
wissen, welche Beschwerden Sie haben, um das für Sie
speziell geeignete Antidepressivum auswählen zu können.
Grundsätzlich sollten Sie über Antidepressiva wissen, dass
sie in ihren stimmungsaufhellenden Wirkungen vergleichbar
sind.
Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Antidepressiva im
Durchschnitt zwei bis vier Wochen benötigen, um ihre
Wirkungen zu entfalten. Es ist für die Patienten oft schwer
verständlich, dass sie tagelang ein Medikament einnehmen,
ohne eine Besserung zu spüren. Werden Sie nicht ungeduldig
und setzen Sie Ihr verordnetes Medikament keinesfalls
vorzeitig und eigenmächtig ab. |
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14. |
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Welche nicht medikamentösen Therapieformen gibt es? |
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Zu Beginn der Behandlung steht hier an erster Stelle die
sogenannte begleitende Psychotherapie, also das stützende
wohlmeinende erklärende Gespräch, die Vermittlung von
Zuneigung und Verständnis. Haben nachvollziehbare
schwerwiegende Lebensereignisse, wie z. B. Ruhestand, Umzug,
Scheidung oder Verlust einer Bezugsperson die Depression
ausgelöst, sind ganz bestimmte Psychotherapieverfahren, wie
beispielsweise die kognitive Verhaltenstherapie oder die
interpersonelle Psychotherapie anwendbar.
Bei der kognitiven Verhaltenstherapie geht es vor allem
darum, den Patienten Wege aus ihrer depressiven Sichtweise
aufzuzeigen, von unrealistischen Erwartungen Abstand zu
nehmen und die Fähigkeit zur Bewältigung von Lebensproblemen
aufzubauen, die während der Erkrankung als unüberwindbar
erlebt werden.
Die interpersonelle Psychotherapie wurde in den USA
entwickelt und beruht darauf, die
Beziehungsstrukturen der Patienten zu analysieren um ihnen
andere weniger stressfördernde Handlungsstrategien
aufzuzeigen.
Bei der sogenannten saisonalabhängigen Depression, der
„Winterdepression“ ist die Anwendung der sogenannten
Lichttherapie erfolgversprechend. |
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15. |
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Tritt die Depression in jedem Alter auf? |
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Grundsätzlich kann die Depression in jedem Alter auftreten.
Normalerweise kommt es zum ersten Schub zwischen dem 20. und
35. Lebensjahr. Es gibt allerdings auch Patienten, bei denen
die erste depressive Phase in einem höheren Alter auftritt.
Auch Kinder leiden an einer Depression. Nach einer
Untersuchung konnte festgestellt werden, dass ca. 5 % der
Kinder und Jugendlichen unter depressiven Symptomen leiden. |
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16. |
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Sind mehr Frauen betroffen? |
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Bei der Depression sind deutlich mehr Frauen betroffen, und
zwar bei ²/3 der Fälle. Die Gründe hierfür sind bisher noch
nicht geklärt. |
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17. |
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Ist die Depression eine gefährliche Erkrankung? |
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Die Depression ist eine schwerwiegende gefährliche
Erkrankung und ist nicht mit einer Befindlichkeitsstörung zu
verwechseln. Besonders gefährdet sind die Patienten durch
den oft in einem Zusammenhang mit einer Depression
auftretenden Suizid. Daher ist es wichtig, die Erkrankung
ernst zu nehmen und aktiv eine Hilfe zu suchen. Es ist noch
einmal darauf hinzuweisen, dass die Depression eine
behandelbare Erkrankung ist. Bei optimaler Therapie besteht
keine Einbuße hinsichtlich der Lebensqualität und keine
höhere Sterblichkeit. |
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18. |
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Welche Nebenwirkungen können unter Antidepressiva auftreten? |
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Natürlich haben auch die Antidepressiva Nebenwirkungen.
Bedauerlicherweise treten diese meist zu Beginn der
Behandlung auf und fördern bisweilen deshalb nicht gerade
die Bereitschaft, das Medikament weiter zu nehmen. Die
sogenannten klassischen bzw. im Fachjargon als „trizyklisch“
bezeichneten Antidepressiva führen häufig im Verlauf einer
Behandlung zu einer Gewichtszunahme, zu einer lästigen, aber
harmlosen Mundtrockenheit, haben darüber hinaus auch häufig
einen müdemachenden Effekt, weshalb die Einnahme bevorzugt
am Abend erfolgen sollte. Eine erst in den letzten Jahren
entwickelte Gruppe von Antidepressiva, die sogenannten
„selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer“ (SSRI) machen
nicht müde, weshalb sie besonders für
Patienten geeignet sind, die auf die Benutzung eines PKW’s
angewiesen sind oder die im
Berufsleben stehen, an Maschinen oder Computern arbeiten
müssen. Typische Nebenwirkungen, die auftreten können (aber
nicht auftreten müssen), sind hier eine zu Beginn der
Behandlung einsetzende morgendliche Übelkeit, eine
vorübergehende innerliche Unruhe und sehr seltenes Auftreten
von Kopfschmerzen. Gleichwohl führen diese neueren
Antidepressiva zu keiner Gewichtszunahme und werden in aller
Regel von den Patienten auch sehr gut vertragen. |
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19. |
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Wie lange dauern die Nebenwirkung und was kann ich dagegen
tun? |
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Speziell mit den moderneren Antidepressiva treten die
Nebenwirkungen oft schon kurz nach Beginn der Therapie auf,
d. h. auch noch bevor die Wirkung eintritt. Dies ist kein
Zeichen dafür, dass das Medikament keine Wirkung erzielen
wird. Glücklicherweise dauern die Nebenwirkungen in der
Regel nicht lange an, d. h., man sollte zunächst beim
Auftreten einer Nebenwirkung mit dem Arzt sprechen und
einige Tage abwarten.
Sollten Nebenwirkungen trotz Zuwartens nicht verschwinden
oder sich auch nicht abschwächen, dann kann es unter
Umständen erforderlich sein, ein anderes Antidepressivum zu
wählen. Es ist hier darauf hinzuweisen, dass die Tatsache,
dass man unter einem Antidepressivum eine bestimmte
Nebenwirkung bekommen hat, nicht automatisch bedeutet, dass
bei einem anderen Wirkstoff die gleichen Nebenwirkungen
auftreten werden.
Wichtig ist auch, dass Sie auftretende Nebenwirkungen nicht
verschweigen, sondern sie Ihrem Arzt mitteilen. Auf keinen
Fall sollten Sie beim Auftreten einer Nebenwirkung ohne
Rücksprache mit dem Arzt die Einnahme des Medikaments
abbrechen, denn dies kann sehr leicht zu einem
Wiederauftreten der Depression führen. |
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20. |
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Welche Symptome treten bei einer Depression auf? |
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Die Depression ist geprägt von einer Vielzahl seelischer und
körperlicher Beschwerden.
Zu den seelischen Symptomen zählt eine zunehmende
Freudlosigkeit, ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit, ein
Zunehmen von Angst und Befürchtungen, nie wieder gesund zu
werden. Man kann sich über nichts mehr freuen, und bisweilen
haben manche Patienten auch das Gefühl, innerlich tot oder
wie abgestorben zu sein.
Zu den körperlichen Symptomen der Depression zählen der
gestörte Schlaf (Durchschlafstörungen, Einschlafstörungen,
frühmorgendliches Erwachen mit Grübelneigung, erhöhtes
Schlafbedürfnis), ein Engegefühl in Hals und Brust,
Appetitstörungen, Gewichtsverlust, Verstopfung,
Kopfschmerzen, Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule,
Magen-Darm-Beschwerden und auch Herzbeschwerden.
Zunächst wird Sie Ihr Hausarzt untersuchen, und sollte sich
eine organische Ursache finden, diese natürlich behandeln.
Sie sind aber kein Simulant, wenn trotz eingehender
Abklärung kein organischer Befund festgestellt werden kann,
und Sie dennoch unter den angegebenen Beschwerden leiden. Es
ist bekannt, dass es vielen Patienten häufig schwerfällt,
hinter all den körperlichen Beschwerden eine Depression zu
akzeptieren. Dies ist aber entscheidend für den Erfolg der
Therapie, denn mit der Behandlung der Depression
verschwinden dann auch nach und nach die körperlichen
Symptome. |
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21. |
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Welche Antidepressiva gibt es? |
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Hierbei kann man grundsätzlich pflanzliche von
nichtpflanzlichen Medikamenten unterscheiden. In die erste
Gruppe gehört das Johanniskraut, das bei leichteren Formen
der Depression angewendet werden kann.
Die nichtpflanzlichen, sogenannten „synthetischen
Wirkstoffe“ umfassen eine Vielzahl unterschiedlicher
Präparate. Grundsätzlich unterscheidet man die sogenannten
klassischen von den modernen Antidepressiva.
Zu den klassischen Antidepressiva zählen z. B. die
sogenannten „trizyklischen Antidepressiva“. Sie sind
ebenfalls wirksam bei den verschiedenen Formen der
Depression, zeichnen sich aber durch eine relativ hohe
Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen, vor allem einen müde
machenden Effekt, aus. Darüber hinaus können speziell bei
Patienten, die noch eine Vielzahl anderer Medikamente
einnehmen müssen, sogenannte „Wechselwirkungen“ auftreten.
Ein weiterer Nachteil dieser klassischen Antidepressiva
besteht in ihrer relativ hohen Giftigkeit.
Die modernen Antidepressiva, z. B. selektive
Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) sind ebenfalls bei
allen Formen der Depression wirksam, haben aber im Vergleich
zu den klassischen Wirkstoffen eine niedrigere
Nebenwirkungs- und Wechselwirkungs-wahrscheinlichkeit. So
sorgt u. a. die Tatsache, dass diese Wirkstoffe in der Regel
nicht müde machen dafür, dass sie speziell bei Patienten
verwendet werden können, die im Berufsleben stehen oder
Maschinen bzw. Computer bedienen müssen.
Hinsichtlich ihrer Wirkstärke sind alle Antidepressiva in
etwa vergleichbar. Außerdem besteht bei allen Antidepressiva
eine „Wirklatenz“, d. h., es vergehen einige Wochen bis die
Wirkung allmählich eintritt. |
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22. |
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Sind Antidepressiva gefährlich? |
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Antidepressiva sind nicht gefährlich wenn sie sachgemäß
angewendet werden. Dies bedeutet, dass der behandelnde Arzt
das für den Patienten erforderliche Medikament aussucht und
hierbei bestimmte Vorerkrankungen des Patienten beachten
muss.
Die Anwendung der Antidepressiva während einer Therapie
eines depressiven Schubes ist
normalerweise mit verhältnismäßig wenig Nebenwirkungen
verbunden, wobei hier besonders die modernen Medikamente
vorteilhaft sind. Auch die Langzeitanwendung, die
durchgeführt wird, um ein Wiederauftreten der Depression zu
verhindern, bringt normalerweise keine wesentlichen
Nebenwirkungen mit sich.
Wichtig ist, noch einmal darauf hinzuweisen, dass die
Antidepressiva weder die Persönlichkeit verändern, noch zu
einer Abhängigkeit des Patienten führen. |
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23. |
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Muss eine Depression immer behandelt werden? |
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Eine Depression muss dann behandelt werden, wenn sie zu
einer Einschränkung der Lebensqualität bzw. der
Arbeitsfähigkeit geführt hat. Dies ist praktisch bei allen
Depression der Fall. Wichtig ist, dass eine optimale
Behandlung der Depression auch weiteren depressiven Schüben
vorbeugen kann, oder umgekehrt gesprochen, wird eine
Depression nicht behandelt, so erhöht sich die
Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Schub schnell eintritt
und dieser dann auch schwerer zu behandeln ist. |
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24. |
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Mein Partner will sich das Leben nehmen. Was kann ich tun? |
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Hier ist wichtig, dass der Depressive sofort einen Arzt
aufsucht, denn der Selbstmord stellt das höchste Risiko für
den Patienten dar.
Es ist wichtig, hier nicht wegzuschauen, sondern gezielt
Hilfe bei einem Arzt oder Therapeuten zu suchen. Auch hier
noch einmal der Hinweis, dass praktisch jede Depression
behandelbar ist. |
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